Lost, 30 Papierobjekte (21,5×29,5×8/13/16cm), Lochkamera-Aufnahmen auskopiert auf Silbergelatine-Barytpapieren, Wachsüberzug, 2010–2014
In der Bildfolge „Lost“ sind es vor allem Erinnerungen aus der Kindheit, die zum Schauplatz des Geschehens avancieren. Jene stark verfremdeten Objekte im Bildvordergrund, die sich erst bei näherer Betrachtung als landwirtschaftliche Spielgeräte und Spieltraktoren herausstellen, bilden den Hauptstrang der unterschiedlichen Bildkompositionen. Während der Bildvordergrund meist in monochromen dunklen Farbtönen gehalten ist, kontrastiert der Landschaftshimmel als regelrechte Lichterscheinung. Er bleibt aber immer so ausgewogen, dass sich eine unabdingbare Einheit von Illusions- und Landschaftsraum ausmachen lässt. Als einzig lebendig wirkendes Objekt hebt ein Raubvogel in das Licht des erleuchteten Himmels ab, wodurch sich für den Betrachter verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten eröffnen können. Am ehesten sind es übersteigerte Fragmente einer Heimat-Idylle, die es bei genauerer Betrachtung in dieser Form so bestimmt nie gegeben hat – in ihrer gedanklichen Wirkung aber legt sich ein leiser und stetiger Anklang von Melancholie über diese Landschaften darüber. Dieser fantastische, aber gleichzeitig beunruhigende Charakter wird zusätzlich durch die unterschiedlichen Rahmen- und den daraus resultierenden Raumtiefen der einzelnen Objekte verstärkt.